Handlungsfeld Intelligente Netze
Mission
Um unsere Infrastrukturen noch flexibler, effizienter und sicherer nutzen können und sie neuen Nutzen stiften zu lassen, setzen wir, auch im Sinne einer umsichtigen Ressourcenverwendung, auf deren Weiterentwicklung zu intelligenten Netzen.
Damit Daten erhoben, transportiert und verarbeitet werden können, bedarf es der dafür notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen. So ist für den digitalen Wandel in den mittlerweile eng miteinander verknüpften Bereichen Mobilität und Energie die Ertüchtigung von klassischen Infrastrukturen, wie Straßen, Schienen oder Stromnetzen, mit digitalen Technologien, also Telekommunikationsnetzen und beispielsweise Sensorik, erforderlich. Von besonders großer Bedeutung für unser staatliches Gemeinwesen sind Kritische Infrastrukturen, bei deren Ausfall „black outs“ mit dramatischen Folgen zu erwarten sind. Der digitale Wandel muss in diesem Bereich mit besonderem Augenmerk auf Lösungen vollzogen werden, die ein Höchstmaß an Sicherheit und Resilienz gewährleisten.
Die Energiewende wird nicht gelingen ohne die digitale Vernetzung. Wir wollen unseren Energiebedarf zunehmend durch erneuerbare Energien decken und müssen die Treibhausgasemissionen bei der Energieumwandlung verringern. Das stellt unsere Energiesysteme vor neue technische Herausforderungen. Zukünftig müssen sie dezentral, flexibler und noch effizienter arbeiten. Dafür müssen viel mehr Daten als bisher erhoben, kommuniziert, ausgewertet und genutzt werden. Darüber hinaus braucht es in unserem Energiesystem intelligente digitale Lösungen, die Netzzustände sichtbar machen, Lasten gezielt steuern und flexibel auf die Dynamik erneuerbarer Energiequellen reagieren. Des Weiteren muss die Herkunft erneuerbarer Energien und die Freisetzung von Treibhausgasemissionen auch über mehrere Umwandlungsstufen über digitale Abrechnungswerkszeuge nachvollziehbar sein. Um die Integration erneuerbarer Energien in das Energiesystem mit der gewohnten Versorgungssicherheit und -qualität zu ermöglichen, müssen datengetriebene Prognosemodelle für eine höhere Vorhersagegenauigkeit weiterentwickelt werden. Für intelligente Netze im Energiebereich besteht hoher Investitionsbedarf, unter anderem bei der Energieverteilung, dem optimierten Energieeinsatz, dem smarten Energie- und Lastmanagement, dem Aufbau virtueller Kraftwerke, der hochintelligenten Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung oder auch in der Informationssicherheit. Die Vernetzung der Strom-, Gas-, Wärme- und Kältenetze ist ein weiterer und bereits avisierter Schritt, um hocheffiziente intelligente Netze im Energiebereich zu schaffen.
Auch der digitale Wandel im Bereich der Mobilität ist auf intelligente Netze und die Erhebung und Verarbeitung von Daten angewiesen. Im Verkehrsbereich ermöglichen vernetzte Infrastrukturen die Schaffung von intelligenten Verkehrssystemen und tragen damit unter anderem zu mehr Sicherheit sowie einem verbesserten Verkehrsfluss bei. Hier gilt gleichermaßen: ohne digitale Vernetzung wird auch die Verkehrswende nicht gelingen. Die ganzheitliche Betrachtung individueller Mobilitätswege in Mobilitätsketten können nur so besser aufeinander abgestimmt, dynamisiert und somit Effizienzgewinne durch die Verknüpfung verschiedener Mobilitätsangebote gehoben werden. Für die Nutzerinnen und Nutzer der künftig stärker digital vernetzten Verkehrsinfrastrukturen sind enorme Vorteile zu erwarten. Zum Teil sind die Lösungen für intelligente Netze im Verkehrsbereich insbesondere in den großen Ballungsräumen, wie zum Beispiel Telematik schon im Einsatz, oder in Anwendungen wie das autonome Fahren in der Entwicklung und Erprobung. Die Herausforderung besteht darin, diese auch im ländlichen Raum auszurollen, damit alle Menschen in Sachsen davon profitieren können. Außerdem müssen für vielversprechende, aber noch nicht ausgereifte Technologien vor Ort ausreichend Testräume geschaffen werden, um marktreife Produkte entwickeln zu können. So kann Sachsen die dafür notwendigen Kompetenzen an den Standort holen bzw. diese halten.
1. Schaffung von Anreizen für Investitionen in intelligente Energiesysteme in Sachsen für die leichtere Integration von erneuerbaren Energiequellen und zur besseren Abstimmung der Nachfrage nach Energie auf das Angebot bis 2023 (Federführung SMEKUL)
2. Schaffung der infrastrukturellen Voraussetzungen für ein landesweites, übergeordnetes, digitales Verkehrsmanagement im Freistaat Sachsen bis 2025 (Federführung SMWA)