Handlungsfeld Wissenschaft und Forschung
Mission
Wir werden die Wissenschaft und Wirtschaft dabei unterstützen, Sachsen zu einem wichtigen Standort für die Forschung zu digitalen Spitzentechnologien zu entwickeln, den Transfer in Unternehmen, Staat, Kommunen und Gesellschaft weiter zu verbessern und darüber hinaus digitalisierungsgeprägte Methoden in sämtlichen Wissenschafts- und Forschungsbereichen zu etablieren.
Eine Schlüsselfunktion für die Digitalisierung in der Forschung und darüber hinaus auch in der Bildung sowie im Transfer kommt der Verfügbarkeit und Nutzbar- bzw. Nachnutzbarkeit von Forschungsdaten zu. Vor diesem Hintergrund müssen sowohl digitale Daten als auch die notwendigen digitalen Anwendungen als Einheit verstanden werden. Einerseits ist die Wissenschaft auf gesicherte, evaluierte Daten angewiesen, andererseits kann sie diese nur mit Hilfe leistungsfähiger Soft- und Hardware zu wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickeln. Mit dem Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) entstehen in den nächsten wenigen Jahren deutschlandweit entsprechende Strukturen, die die Etablierung eines leistungsfähigen Forschungsdatenmanagements zum Ziel haben. Sächsische Forschungseinrichtungen beteiligen sich nach Kräften an der Initiative. Mit dem Forschungsdatenmanagement in Sachsen (SaxFDM) ist eine Initiative sächsischer Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur Vernetzung, Kooperation und Koordination der Aktivitäten im Bereich des Forschungsdatenmanagements aktiv, die die NFDI-Aktivitäten auf Landesseite flankiert.
Die Digitalisierung in der Forschung ist im Sinne von Open Science voranzutreiben, wobei „As open as possible, as closed as necessary.“ gilt. Auf diese Weise ergeben sich neue Wege und Möglichkeiten für die Beschaffung, Speicherung, Archivierung, Auswertung, Reproduzierbarkeit und Verbreitung von Forschungsergebnissen und -daten. Open Science führt zu einem fundamentalen Wandel der Forschungsprozesse in allen Disziplinen und im wissenschaftlichen Publikationsverhalten. In Sachsen engagieren sich bereits heute diverse Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die Wissenschaftlichen Bibliotheken in unterschiedlichen Facetten des Themas (z. B. Open Access).
Grundlagenforschung sowie angewandte Forschung und Entwicklung in Bezug auf digitale Spitzentechnologien haben in Sachsen eine hohe, den Wirtschaftsstrukturen des Freistaates entsprechende thematische Breite. Das spiegelt sich u. a. darin wider, dass sowohl Software-, Hardware- und Kommunikationstechnologien als auch Applikationen im Fokus der Forschung stehen. Beispielgebend für den erfolgreichen Transfer von der Hochschule in die industrielle Umsetzung sind der Dresdner Smart Systems Hub und der Leipziger Smart Infrastructure Hub – beide Teil der nationalen Digital Hub-Initiative des Bundes. Der Freistaat konnte diese Entwicklung bislang gezielt mit einem leistungsfähigen, von der Grundlagenforschung bis hin zum Transfer in die Wirtschaft reichenden Förderinstrumentarium prägen und dabei auf seine großen Potenziale in Forschung und Industrie im Bereich der Nano-/ Mikroelektroniktechnologien bauen.
Nicht nur der Transfer von digitalen Technologien aus den Hochschulen in die Wirtschaft ist bedeutsam. Auch der Freistaat und die Kommunen sind darauf angewiesen, dass innovative digitale Technologien und Lösungen ihren Weg in die Anwendung im öffentlichen Bereich finden. So stellt der Technologietransfer, beispielsweise in den Bereich Energie, Mobilität und Gesundheit einen wesentlichen Schwerpunkt der Regionalentwicklung dar, den es zu unterstützen gilt. Ein wichtiges Instrument hierfür ist der simul+ Innovation Hub.
Neben der Erforschung und Entwicklung von digitalen Spitzentechnologien spielen künftig insbesondere vor dem Hintergrund der Entwicklung immer leistungsfähigerer Methoden der künstlichen Intelligenz digitale Tools in der Forschung eine zunehmend zentralere Rolle. Der Einfluss der digitalen Transformation auf die Entwicklung der Forschung in Sachsen wird von allen Megatrends von der Forschercommunity weitaus am positivsten beurteilt. Diese außerordentlich positive Einschätzung ist eine vielversprechende Basis für die digitalisierungsgeprägte Entwicklung der Forschung.
1. Entwicklung Sachsens zu einem der führenden deutschen Forschungs- und Innovationsstandorte für Künstliche Intelligenz (KI) auf Basis der KI-Strategie bis 2025 (Federführung SK)
- Maßnahme: KI-Strategie für den Freistaat Sachsen
- Maßnahme: Aufbau der Kompetenzstelle KI bei der Digitalagentur Sachsen
2. Unterstützung der Entwicklung Sachsens zu einem Leuchtturm für Next Generation Computing, insbesondere Neuromorphic Computing und Quantencomputing in Deutschland bis 2030 durch Förderung anwendungsnaher Projekte (Federführung SMWK)
3. Unterstützung der Forschungseinrichtungen und wissenschaftlichen Bibliotheken beim Aufbau von Know-how zum Forschungsdatenmanagement und entsprechender infrastruktureller Voraussetzungen als Beitrag zur Etablierung der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur bis 2030 (Federführung SMWK)
4. Prüfung einer Förderung der Einrichtung von Realexperimenten und Testzentren an den sächsischen Hochschulen und bei öffentlichen Trägern für spezielle Anwendungssparten (Blockchain, E-Government, Open Science, Katastrophenschutz, etc.) (Federführung SMWK)
5. Kontinuierliche Unterstützung des Transfers von Forschungsergebnissen, digitalen Technologien und Lösungen in die sächsischen Städte und Gemeinden als wesentlichen Schwerpunkt der innovationsgestützten Regionalentwicklung im Rahmen des simul+ Innovation Hub (Federführung SMR)
6. Kontinuierliches Vorantreiben des Wissenstransfers und der Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürgern im ländlichen Raum (Federführung SMR)
7. Unterstützung von digitalen Lösungen für ausgewählte Problemstellungen durch Modellprojekte und Reallabore in den Regionen im Rahmen des simul+ Innovation Hub (Federführung SMR)
8. Stärkung der digitalen Kompetenzen im Freistaat durch Vernetzung und Unterstützung der unterschiedlichen Akteure aus den Bereichen der Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Bürgerschaft mit Formaten des Wissenstransfers (Federführung SMR)